Medewitzer Wildobstwanderweg

Ein Projekt des Heimatvereins Medewitz e.V.

Medewitz ist ein kleiner Ort im Naturpark Hoher Fläming, im Südwesten von Brandenburg, in der Gemeinde Wiesenburg. Das Dorf ist umgeben von einer leicht hügeligen Feldmark, typisch für die Landschaft des Hohen Fläming, umschlossen von weiten Wäldern. Am Bahnhof von Medewitz hält die Regionalexpresslinie 7 und bietet eine direkte Zugverbindung nach Dessau, Bad Belzig, Potsdam und Berlin. 

Gefördert von der Bundeszentrale für politische Bildung hat der Heimatverein Medewitz von 2019 bis 2021 ein Kommunikations- und Planungsprojekt durchgeführt, um gemeinsam etwas Besonderes für den Ort zu schaffen. 

Wir wollen an dörfliche Traditionen anknüpfen, an den Feldwegen rings um unser Dorf Wildobst- und Obstbäume pflanzen und einen neuen Wanderweg ins Leben rufen. Um das Ortsbild zu verschönern, die Tier- und Pflanzenwelt zu bereichern und den Wanderern, die mit dem Zug nach Medewitz kommen, ein besonderes Erlebnis zu bieten. 

Der abwechslungsreiche Rundweg ist 4,5 km lang und eignet sich gut für einen Familienausflug. Wer mag, kann anschließend dem Wanderweg 71 folgen, der über schöne Waldwege zum Bahnhof Wiesenburg führt (je nach Route 7 oder 9 km). Mit mehr Besuchern können wir langfristig auch unseren Bahnhof stärken, an dem die Regionalzüge zwar stündlich vorbeifahren, aber leider nur im Zweistundentakt anhalten.  Wir wollen endlich den Stundentakt für Medewitz!

Tradition der Obstwiesen

 

Rings um Medewitz gab es früher wie überall in Brandenburg Obstwiesen und Obstalleen. Oben auf dem Hügel über dem Ort, auf der letzten großen Streuobstwiese von Medewitz, stehen Gravensteiner Äpfel und andere alte Sorten. Seit einigen Jahren werden an verschiedenen Stellen im Ort wieder neue Bäume nachgepflanzt.  An der Bahnhofstraße entsteht eine kleine Kirschpflaumenallee, die jeden begrüßt, der mit dem Zug ankommt. Finanziert aus Fördermitteln für den Naturschutz. Und an der sogenannten Bäckerlücke wurden zwölf Obst- und Wildobstbäume gepflanzt, als symbolischer Auftakt für die Pflanzungen am Wildobstwanderweg.

Äpfel

Flämingtypische alte Apfelsorten sind zum Beispiel Blenheimer Goldrenette, Danziger Kantapfel, Geflammter Kardinal, Goldparmäne, Großer Rheinischer Bohnapfel, Hasenkopf, Kaiser Wilhelm, Prinz Albrecht, Rosenapfel. 

Birnen

Flämingtypische alte Birnensorten sind zum Beispiel Alexander Lucas, Clapps Liebling, Köstliche von Charneux, Conférence, Gellerts Butterbirne, Gräfin von Paris, Gute Graue, Gute Luise, Petersbirne, Pastorenbirne. 

Zwetschen

Zu den typischen Zwetschen- und Pflaumensorten im Fläming zählen zum Beispiel Anna Spät, Graf Althans, Hauszwetsche, Mirabelle von Nancy, Ontariopflaume, Wangenheim, Werdersche Hauszwetsche.

Die Pflanzungen am Wanderweg

 

Die umfangreichen Pflanzungen entlang des Wanderweges werden nur mit Mitteln für Ausgleichspflanzungen umgesetzt werden können, die immer dann zur Verfügung stehen, wenn an anderer Stelle aufgrund von Baumaßnahmen Bäume gefällt werden müssen. Die Planung für die Bepflanzung wurde gemeinsam mit dem Naturpark Hoher Fläming entwickelt. Es sollen Baumreihen mit Wildobstbäumen und flämingtypischen alten Obstsorten entstehen, aber auch breite Hecken aus Wildobststräuchern, die als Lebensraum für Vögel besonders wichtig sind. Bei den Obstbaum-Hochstämmen wählt man regionaltypische alte Sorten aus, weil damit nicht nur ein wichtiges Kulturgut erhalten wird, sondern die Bäume auch robust sind und mit den örtlichen Bedingungen gut zurechtkommen. 

Kirschen

Neben Sauerkirschen wie der Schattenmorelle werden im Fläming traditionell Süßkirschen wie Büttners Rote Knorpelkirsche, Große Schwarze Knorpelkirsche, Kassins Frühe Herzkirsche oder Werdersche Braune gepflanzt.

Wildobstbäume

Gut geeignete Wildobstbäume für die Pflanzung von Baumreihen am Wegesrand sind zum Beispiel Speierling, Mehlbeere, Baumhasel, Vogelkirsche, Maulbeere, Elsbeere, Wildapfel oder auch die Kirschpflaume. 

Wildobsthecken

Entlang des Wegs sollen nicht nur Baumreihen, sondern auch Wildobsthecken entstehen. Gepflanzt werden zum Beispiel Schlehe, Wildrose, Pfaffenhütchen, Felsenbirne, Holunder, Vogelbeere, Kornel-Kirsche, Spilling. 

Der Wanderweg auf einen Blick

Um zu zeigen, was wir vorhaben, haben wir zum geplanten Wanderweg rings um unser Doppeldorf eine bunte Karte entworfen. Mit dem Verlauf des Rundweges und Erklärungen zu den geplanten Pflanzungen, mit eigenen Zeichnungen von Haus- und Wildtieren, mit Gebäuden und Hinweisen auf die Angebote im Ort.

Karte und Flyer

Hier können Sie die Karte und auch unseren Flyer herunterladen.